Eisheizung


Was ist die Idee hinter einer Eisheizung und woher stammt sie?

Das Wort Eisheizung hört sich erst mal sehr widersprüchlich an. Heizung und Eis in einem Wort? Hört sich komisch an, funktioniert aber. Die Idee hinter der Eisheizung ist die latente Wärme zu nutzen. Die latente Wärme ist die Energie, welche abgegeben oder aufgenommen wird, wenn ein Phasenübergang stattfindet. Die bei der Eisheizung genutzten Phasenübergänge sind die Phasenübergänge des Wassers von flüssig zu fest, wobei Wärme abgeben wird und wieder zurück von fest zu flüssig, wenn wieder Wärme zugeführt wird. Die Eisheizung erzeugt ihre Wärme dabei bei dem Phasenübergang von flüssig zu fest, denn dabei wird die so genannte Kristallisationswärme abgegeben - und diese ist bei Wasser beachtlich. Wenn das Wasser bei 0° C vom flüssigen Zustand in den festen Zustand wechselt, wird genauso viel Energie freigesetzt, wie wenn 80° C heißem Wasser Energie entzogen wird bis es 0° C hat. Genau diesen Sachverhalt macht sich die Eisheizung zu nutze. Dabei benutzt man bei einer Eisheizung eine Wärmepumpe, um die entstehende Energie für die Heizung und Warmwasserbereitung nutzbar zu machen. Die Eisheizung kann nicht nur die Kristallisationswärme bei der Vereisung nutzen, sondern auch die Energie, welche das Wasser enthält wenn es eine Temperatur über 0° C hat.

Die Idee der Eisheizung ist dabei noch relativ neu. Die Eisheizung wurde von Alexander von Rohr in diesem Jahrtausend entwickelt und Eisheizungsanlagen sind seit 2007 europaweit patentiert. Für den Nutzen und die Wirksamkeit von Eisheizungen gibt es mittlerweile schon einige nennenswerte Projekte. Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz einer Eisheizung ist das Stadtarchiv in Stuttgart/Bad Cannstadt, wo bereits eine Eisheizung eingesetzt wird. Nach den Angaben der Stadt Stuttgart lassen sich dabei jährlich ca. 30 % der Energiekosten sparen. Außerdem soll durch den Einsatz der Eisheizung im Stadtarchiv Stuttgart/Bad Cannstadt der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis zum Jahr 2013 um 1.100 Tonnen verringert werden, was auch die Umweltfreundlichkeit von Eisheizungen zeigt.

Aus welchen Bestandteilen besteht eine Eisheizung und wie funktioniert das Heizen mit Eis?

Eisheizung skizziert

Der Aufbau einer einer Eisheizung

Eine Eisheizung besteht normalerweise aus vier zentralen Elementen:

  1. Eisspeicher
  2. Sole/Wasser-Wärmepumpe
  3. Solar-Luft-Kollektor
  4. Energiequellenmanagement

Das Herzstück der Eisheizung ist der Eisspeicher. Der Eisspeicher ist ein mit Wasser gefüllter Speicher, welcher normalerweise im Erdreich versenkt wird. Der Eisspeicher hat außerdem noch jeweils einen Entzugs- und einen Regenerationswärmetauscher, durch welche jeweils die Wärme entzogen bzw. wieder zugeführt werden kann. Die Wärmegewinnung selbst wird durch eine Sole/Wasser-Wärmepumpe realisiert. Diese macht die dem Eisspeicher entzogene Energie nutzbar zur Heizung oder Warmwasserbereitung. Doch wenn der Eisspeicher vereist ist, wie wird er wieder aufgetaut? Die Energie zum Auftauen des Eisspeichers stammt aus zwei Quellen: Zum einen ist das Erdreich selbst eine Energiequelle, welche den Eisspeicher wieder aufwärmt. Die zweite Quelle sind die Solar-Luft-Kollektoren. Diese erzeugen Wärme, sowohl durch die Sonne als auch durch die Luft. Das letzte Element einer Eisheizung ist das Energiequellenmanagement. Dieses hat eine zentrale Bedeutung. Aber zuerst mehr zur Funktionsweise und dem Einsatzzweck einer Eisheizung: Eine Eisheizung heizt nicht nur mit der Energie aus dem Eisspeicher, obwohl der Name dies suggeriert. Stattdessen ist bei der Eisheizung der Eisspeicher eher als Pufferspeicher anzusehen. Zuerst einmal wird die Wärme durch die Solar-Luft-Kollektoren gewonnen. Wenn damit nicht mehr genug Wärme erzeugt werden kann, wird der Eisspeicher verwendet. Damit können effektiv die Zeiträume abgedeckt werden, wenn die Solar-Luft-Kollektoren keine oder zu wenig Wärme liefern - z. B. nachts oder im Winter. Diese Steuerung der Energiequellen der Eisheizung wird vom Energiequellenmanagement übernommen.

Eisheizungen: Wie sieht die Zukunft aus?

Das Potential von Eisheizungen in der Zukunft ist sehr groß. Die Eisheizung ist eine Erfindung dieses Jahrtausends - sie befindet sich damit also noch ganz am Anfang. Außerdem wurde die Firma isocal, welche vom Erfinder der Eisheizungen (Alexander von Rohr) gegründet wurde, von dem Branchenriesen Viessmann im Jahr 2012 übernommen. Das Interesse eines so wichtigen Unternehmens im Bereich Heiztechnik unterstreicht, welches Potential Eisheizungen besitzen. Doch dieses Potential beschränkt sich nicht nur auf heizen mit Eisheizungen. Der Erfinder Alexander von Rohr sieht in dem Eisspeicher eine ideale Möglichkeit Strom zu speichern. Damit wird die Zukunft für Eisheizungen bzw. Eisspeicher sehr interessant und es sind neben der Weiterentwicklung von Eisheizungen auch neue Einsatzgebiete für den Eisspeicher zu erwarten.

Weitere Informationen zum Thema Eisheizung

Wir haben für Sie noch weitere Informationen zum Thema Eisheizung zusammengetragen, damit Sie sich bei Interesse noch weiter über das Thema informieren können:

Was sind die Vorteile eines Eisspeichers und wie kann der Eisspeicher genutzt werden? Hier finden Sie antworten: Aufbau, Nutzen und Vorteile

Kann man für eine Eisheizung Fördergelder erhalten? Wenn die entsprechenden Fördervoraussetzungen erfüllt werden ist die Antwort ja! Auf unserer Seite Fördermöglichkeiten für Eisheizungen erfahren Sie welche Fördergelder möglich sind und was die Voraussetzungen dafür sind.

Sie wollen eine Eisheizung kaufen und suchen kompetente Hersteller, Anbieter oder Installateure? Diese Informationen finden Sie auf unserer Seite Eisheizung kaufen